Bienenpollen

Bienenpollen

 

Pollen (lat. pollen = feiner Staub) oder Blütenstaub bezeichnet man die männlichen Keimzellen der Blütenpflanzen. Er ist kein Bienenprodukt, sondern ein Pflanzenprodukt, das je nach Art die unterschiedlichsten Farben hervorbringt.

Da viele Pollen allergieauslösend sind, haben sie einen eher schlechten Ruf.

Sie finden durch den Wind, das Wasser oder Tiere / Insekten ihre Verbreitung. Die Blütenpollen locken die bestäubenden Insekten  und andere Tiere an, was über eine gemeinsame Evolution von Blüten und ihren Bestäubern ein perfektes Zusammenspiel für eine effiziente Vermehrung liefert und damit die Bestäubung / Überleben auf unserem Planeten ermöglicht. 80% der Bestäubungsarbeit leisten davon die Bienen.

Da Bienen beim Pollensammeln Enzyme und Milchsäurebakterien in die Pollenpakete ihrer Höschen packen, wird er veredelt und erhält seine bakteriostatische Eigenschaft. Je nach botanischer Herkunft gibt es große Unterschiede in der Pollenzusammensetzung:

100g Pollen enthalten:

  • 20-30% Wasser (bei frischem Pollen) oder 4-6% (bei getrocknetem Pollen)
  • 35 % Kohlenwasserstoffe
  • 24-42% (Eiweiße)
  • 5% Fette (aus z.B. Ölsäure, Linolensäure…)
  • sowie fettähnliche Stoffe (wie z.B. Phytosterole, Phospholipide…)
  • Pflanzenfaserstoffe (Ballaststoffe)
  • Vitamine (der B-Gruppe: B1,B2,B5,B6, B7, B8, B12): je 7-9g pro 100g
  • Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Provitamin A: je 7-9g pro 100g
  • Mineralstoffe wie z.B.: Kalzium, Chlorid, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Kalium, Silicium und Schwefel.
  • Enzyme (so z.B.: α-Amylase, β-Amylase, Cellulase, Pepsin, Trypsin, Glukosephosphat-Isomerase, Lipase, Katalase, etc.…)
  • Polyphenole
  • über 500 Farbstoffe

 

  • Für die Bienen ist der Pollen die einzige Quelle für Eiweiß, essentielle Aminosäuren, Enzyme, Fette und Vitamine. Er liefert die Nährstoffe, die zum einen für die Entwicklung der Jungbienen nötig sind, zum anderen aber auch für die Weiterentwicklung zur Honig sammelnden Arbeiterin. Aus ihm stellen die Ammenbienen u.a. Gelée royale für die Königinnen und das Perga = Bienenbrot für die Arbeiterinnen her.

Wenn Sammelbienen den Stock verlassen um Pollen zu sammeln, bleiben sie bei jedem Besuch einer bestimmten Pflanzenart treu (= blütenstetig) und besuchen niemals verschiedene Blütenpflanzen auf demselben Flug. Diese Anpassung ist genial und stellt sicher, dass Bienen Apfelblütenpollen zu einer anderen Apfelblüte bringen, wo diese zur Bestäubung benötigt werden und nicht zu einer Johannisbeerblüte, an der sie nichts bewirken.